Geschichte des „Alten Amts“
Die Christianisierung erfolgte in Südniedersachsen und damit sicherlich auch am westlichen Harzrand schon vor den Sachsenkriegen (772-804). Die erste urkundliche Erwähnung einer Ortschaft ist Echte (826), die erste Kirche, die erwähnt wird, ist die Weißenwasserkirche bei Kalefeld (1055).
Kirchlich gehörte diese Gegend zum Erzbistum Mainz. Das war unterteilt in Archidiakonate und diese in Sedeskirchen. Das heutige Alte Amt gehörte zur Sedes Hohnstedt und damit zum Archidiakonat Nörten.
Weltlich unterstanden die Dörfer von 1323 bis 1523 dem Hildesheimer Bischof. Er übte die Gerichtsbarkeit auf der Burg Westerhof aus. So entstand das Amt Westerhof. Im Ergebnis der Hildesheimer Stiftsfehde fiel es an das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel.
In dieser Zeit werden sich Reformationsbestrebungen und Rekatholisierung abgewechselt haben. 1560 bis 1568 gehörte das Amt Westerhof zu Grubenhagen. Als 1568 Herzog Julius in Wolfenbüttel seine Regierung antrat, führte er in seinen Gebieten schnell die lutherische Neuordnung durch.
Kirchlich war es seit 1651 der Inspektion (Kirchenkreis) Hohnstedt zugeordnet. Als 1868 die Kirchenkreise neu geordnet wurden, wird es eine eigene Inspektion. Sitz des Superintendenten sollte Kalefeld werden. Auf Grund der Gebrechlichkeit des Kalefelder Pastors übernahm das Amt kommissarisch der Pastor in Willershausen. Er bewährte sich so gut, dass 1874 Willershausen als Sitz des Superintendenten bestimmt wurde.
1919 begannen die Gemeinden ein gemeinsames Gemeindeblatt herauszugeben. Es erschien unter dem Titel „Niedersächsische Heimatklänge" bis 1937. In jenem Jahr ging der Superintendent Enkelstrodt in den Ruhestand. Die Superintendentur wurde nicht wieder besetzt, sondern von der Superintendentur in Osterode mit übernommen. Seit 1951 gehören die Kirchengemeinden zum Kirchenkreis Osterode. (Seit 2013 Kirchenkreis Harzer Land)
1956 wurde die Tradition des gemeinsamen Gemeindeblatts wieder aufgenommen. Monatlich erscheint der „Kirchenbote". Er ist eine sehr gute Quelle für die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte.
1968 wurden erstmals gemeinsam der Gottesdienst zu Epiphanias (6.1.) und der Weltgebetstag der Frauen gefeiert. Seit 1969 findet am Johannistag (24.6.) ein Gottesdienst für das Alte Amt in der Weißenwasserkirche statt.
In den 80er Jahren gab es immer mehr gemeinsame Aktionen: „Ferienkirche" für Kinder, Konfirmandenfreizeiten (seit 2005 für das ganze Alte Amt), 1989 erstmals ein zentralen altämter Gottesdienst.
Ab 1995 mussten konkrete Überlegungen zur Stellenreduzierung (auf vorerst drei Pfarrstellen im Alten Amt) angestellt werden.
1999 wurde unter der Leitung von José Lopez ein Altämter Gospelchor gegründet.
Seit 2002 gibt es regelmäßig „Die lange Nacht der Kirchen", eine Nachwanderung zu allen Kirchen und Kapellen.
2004 wurde das Altämter Frauenfrühstück gegründet und 2009 ein Radrundweg, der die Kirchen und Kapellen im Alten Amt verbindet, eingeweiht.
2013 wurden die Gemeinden Kalefeld und Sebexen einerseits und Düderode-Oldenrode, Eboldshausen, Echte, Wiershausen und Willershausen andererseits jeweils unter einem Pfarramt verbunden.