Die Kirchen
Der Ostteil der Kirche, der heutige Altarraum, wurde im 18. Jahrhundert angebaut. Der Anbau ist auf der Südseite durch unterschiedliches Mauerwerk deutlich erkennbar.
Ebenfalls erkennbar ist, dass die Kirche erhöht wurde.
Aus dieser Zeit stammen vielleicht auch die großen, gleichmäßigen Fenster, die aber erst im 19. Jahrhundert ihre Spitzbögen erhielten.
Damals erhielt sie die heutige Innengestaltung. Die Bänke wurden spätere erneuert.
Die Orgel wurde 1982 erneuert. Dabei wurde sie durch nicht mehr benötigte Register der Orgel in Oldenrode (Moringen) ergänzt.
Zügig wurde nach dem Brand eine neue Kirche gebaut. Es war ein großzügig angelegter Barockbau, in dem die Reste des alten Turms integriert wurden. Schon 1798 konnte die Kirche eingeweiht werden.
Ursprünglich hatte sie zwei Eingänge, je an der Süd- und der Nordseite. Der Eingang an der Nordseite wurde 1955 zugemauert, in dieser Zeit vielleicht auch die Fenster an der Ostseite, deren Licht die Gemeinde sonntags blendete. Über dem Südeingang wurde 1901 ein Bibelvers angebracht: „Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes".
Im Osten ist eine aus Fachwerk errichtete Sakristei angebaut.
Im Kirchenvorraum sind alte Konfirmationsfotos zu sehen.
Der Fußboden fällt Richtung Altarraum leicht ab. Die Kirche ist hell und sehr schlicht gestaltet. Fast einziger Schmuck ist der Kanzelalter, an den Seiten Gestühl, das früher von besonderen Personen, Kirchenvorsteher, Patron, genutzt wurde (Priechen).
Vor dem Kanzelaltar wurde bei der Renovierung 1980 ein Altartisch (Mensa) aufgestellt. Dadurch wendet der Pastor beim Gebet der Gemeinde das Gesicht zu und das Abendmahl kann wirklich um einen Tisch herum gefeiert werden.
Die großen farbigen Paramente wurden im Jahr 2000 von Gemeindegliedern entworfen und angefertigt.
Die Orgel wurde 1928 als pneumatische Orgel gebaut. Diese Technik ist heute selten und deshalb besonders erhaltenswert. Ob der Orgelprospekt von 1772, also noch aus der alten Kirche stammt, oder in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts geschaffen wurde, ist umstritten.
1990 bis 1993 erfolgte eine grundlegende Renovierung der Kirche und des Kirchturms.
Kirchenbote.
Ulfrid Müller, Die Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Kalefeld, Kalefeld 2011. Herausgegeben von den Heimatvereinen.